7. Juni 2018 – Goldap

Im morgendlichen Sonnenschein wurde Walentynas Kräutergarten bewundert. Kein Wunder, dass das Essen so gut schmeckt…

Unser heutiges Ziel ist Goldap mit einem kleinen Abstecher zur Grenze nach Kaliningrad, der russischen Exklave zwischen Polen und dem Baltikum. Eigentlich war noch ein weiterer Abstecher zum Naturschutzgebiet geplant, zu dem wir dann aber doch keine Zeit hatten.

Bei zügigem und den Verhältnissen angepasstem Tempo erreichten wir nach zweistündiger Fahrt gegen 13 Uhr die Grenze. Die obligatorischen Fotos wurden gemacht, dann widmeten wir uns dem mitgebrachten Proviant. Dabei fiel Engelberts Blick auf seinen Hinterreifen, in dem eine Schraube steckte. Nach kurzer Analyse der Situation hat Engelbert versucht den ACE anzurufen, um eine Information über die nächste Werkstatt in Goldap und Umgebung zu erhalten. Das hat aber leider nicht funktioniert, vielleicht werden die kostenfreien 0180-Nummern aus dem Ausland blockiert. Egal, ich habe mal das schlaue Smartphone gefragt, welches prompt eine Adresse lieferte, an der wir eine weitere Adresse zu einem Vulkanisierbetrieb bekamen. Also nichts wie hin, aber nicht so flott wie vorher.

Bei den Meistern der Reifen wurde sofort angepackt und das Leck im Reifen repariert. Es war wirklich erstaunlich, wie selbstverständlich sofort geholfen wurde. Ich kann mich an Regionen in Mitteleuropa erinnern, in denen man erst einmal zur Antwort erhält: “Da muss ich mal nachsehen, wann wir einen Termin frei haben.”. Die gr0ße Überraschung kam dann zum Schluss mit dem Rechnungsbetrag: genau 70 Zloty. Irgendwann ist, so glaube ich, schon einmal von uns erwähnt worden, dass nicht nur die Landschaft hier wunderschön ist, sondern auch die Menschen ganz besonders freundlich und zuvorkommend sind. Hat sich heute wieder bestätigt.

Anschließend fuhren wir ins Zentrum der Stadt, die sich aber nicht als besonders attraktiv herausstellte. Nach einem Spaziergang rund um den zentralen kleinen Park machten wir uns wieder auf den Weg.

 

Mit einem kleinen Schlenker über Sedranki sind wir Richtung Borowe gefahren. Zum Teil ging es über sehr gut ausgebaute Straßen, zum größeren Teil aber über die schon bekannten Straßen durch die leicht hügelige Landschaft. In Doliwy haben wir an einer Bushaltestelle angehalten, an der Uwe und ich schon vor zwei Jahren eine Pause gemacht haben. Damals entstand das Bild, das als Vorlage für unsere T-Shirts diente.

Unterbrochen von einer weiteren kleinen Pause an einem Kanal, auf dem Urlauber und Pendler rumschipperten, ging es wieder zurück nach Borowe, wo wir zum Abendessen mit Roter-Beete-Suppe und Piroggen verwöhnt wurden. Ehe ich es vergesse: zu jedem Abendessen gibt es eine Karaffe mit frischem Saft. Alles hausgemacht und sehr, sehr lecker!

Mit und ohne Schraube im Reifen sind wir heute 288 Kilometer gefahren.