9. Juni 2018 – Wanderung

Wie inzwischen zur Gewohnheit geworden, habe ich wieder kurz nach Sonnenaufgang die Pflanzen des Tages fotografiert.

Zum Frühstück hatten wir heute Gesellschaft von einem jungen Pärchen, welches das Wochenende in Borowe verbringt. Wir haben uns sehr nett unterhalten und über das intensive Gespräch fast die Zeit vergessen. Auch zu viert haben wir das üppige Frühstück nicht niederkämpfen können.

Gegen 11 Uhr sind wir bei wieder einmal wunderschönem Wetter losgezogen, wohl präpariert mit Sonnenbrille und Anti-Mücken-Mittel. In den masurischen Wäldern wird man immer wieder von Mücken und Fliegen attackiert. Ohne Schutz wären wir wahrscheinlich ausgesaugt worden. Für die Wanderung habe ich eine Route mit Komoot geplant, was uns eine sehr schöne Wanderung auf urwüchsigen und größtenteils sandigen Waldwegen bescherte. Auf dem Sand waren auch gelegentlich Spuren von Wölfen, Bären und Pferden zu sehen. Letztere haben wir dann auch bei unserer Rast am See und später im Wald gesehen. Die Menschen oben drauf mussten wohl so eine Art Führerscheinprüfung ablegen. Jedenfalls haben wir an zwei Kontrollpunkten mitten in der Wildnis kritisch dreinblickende Personen gesehen.

Das waren aber neben einem Waldarbeiter und einem mähenden Bauern mit einem Zuschauer die einzigen Menschen, denen wir nach unserer Pause am See begegnet sind. Fast zwei Stunden lang zogen wir durch die weitestgehend naturbelassenen Wälder, immer mal wieder begleitet von Fliegen, Mücken und Libellen. An einer Lichtung haben wir dann auch ein Reh entdeckt, das bei der Nahrungsaufnahme nur mal kurz aufschaute und dann, als wir das Fernglas aus dem Rucksack rausgefummelt hatten, ganz gemächlich wieder im Wald verschwand.

Zurück zu unserer Unterkunft in Borowe nahmen wir den Weg, den wir bei der Ankunft mit dem vollen Gepäck gefahren sind. Schon erstaunlich, dass wir uns bei diesem tiefen Sand nicht auf die Nase gelegt haben.

 

Später sind wir nochmal zum Borower See gegangen, weil Engelbert seine Badehose nicht vergeblich hat mitnehmen wollen. Wir suchten den beschriebenen Abschnitt des Ufers, der frei zugänglich ist. An einem verfallenen Gemäuer schien der freie Abschnitt zu sein, jedoch hielten sich am Ufer etliche Leute auf. Wir vermuteten auch hier Privatbesitz – trotz der maroden Umzäunung des Grundstücks. Also gingen wir ohne erfrischendes Bad wieder zurück und freuten uns auf das Abendessen. Das begann mit einer Pilzsuppe, die einfach überirdisch gut war. Danach gab es frischen Fisch mit köstlichen Kartoffeln und einen leckeren Salat. Die Schale Erdbeeren haben wir für später mitgenommen, es passte nichts mehr rein.

Auf grobem Profil waren wir heute 12 Kilometer unterwegs, die man hier nachvollziehen kann.